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BÜRGERSOLARANLAGEN ALS EIN BEITRAG ZU
EINEM NACHHALTIGEN SCHLESWIG-HOLSTEIN
von Dr. Olav Vollstedt

Der Klimaschutz und die untrennbar damit verbundene Energiewende müssen gleichzeitig auf drei Ebenen ablaufen. Energie muss

        • eingespart,
        • effizienter eingesetzt und vor allem
        • regenerativ erzeugt werden.

Wenngleich die regenerativen Energien aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse und Erdwärme nur im Verbund stark und eine wirkliche Alternative zur herkömmlichen Energieerzeugung sind, so nimmt doch die Sonnenenergie die zentrale Position unter ihnen ein. Aufgrund des in ihr steckenden ungeheuren Energiepotentials und ihrer vielfältigen dezentralen Einsatzmöglichkeiten liefert die passive und aktive Nutzung der Sonnenenergie einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Leider steht die Nutzung der Sonnenkraft bei uns im Lande noch in krassem Missverhältnis zu der ihr eigentlich zukommenden Bedeutung.

Ein besonders effektives Instrument zur stärkeren Nutzung der Sonnenenergie stellen so genannte Bürgersolaranlagen dar. Folgendes Konzept liegt ihnen zugrunde: Engagierte Bürgerinnen und Bürger gründen eine Betreibergesellschaft, mieten ein Dach an, kaufen günstig eine große Photovoltaikanlage und lassen diese sodann auf dem angemieteten Dach installieren. Der produzierte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und vom Netzbetreiber zwanzig Jahre lang (plus Startjahr) auf der Basis des EEG vergütet.

Ausgehend von Süddeutschland sind seit Mitte der 1990er Jahre bundesweit hunderte von derartigen Solarstromanlagen in Bürgerbeteiligung entstanden. Erwiesenermaßen fördern sie vor Ort den Einsatz der ausgereiften und wartungsarmen Technik Photovoltaik und schärfen zugleich das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Belange des Klimaschutzes und der Energiewende.

Mein Bestreben ist es, dieses Bürgerbeteiligungsmodell in Schleswig-Holstein bekannt zu machen und zu verbreiten. Denn entgegen der landläufigen Ansicht scheint die Sonne auch bei uns in ausreichendem Maße. Einige Standorte in Schleswig-Holstein können sogar mit guten Standorten im Süden der Republik mithalten.

In den Jahren 2004 bis 2008 hat ProBürgerSolar deshalb neun Bürgersolaranlagen in fünf schleswig-holsteinischen Kommunen geplant und realisiert. Als Miteigentümer und geschäftsführender Vorstandsvorsitzender der Betreibergesellschaften werde ich diese Projekte über die volle Laufzeit betreuen. 114 Bürgerinnen und Bürger haben dabei rund 1,47 Millionen Euro (netto) investiert. Die geräuschlos und emissionsfrei arbeitenden Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von zusammen 333 Kilowattpeak werden allein bis 2029 voraussichtlich 5,75 Mio. kWh umweltfreundlichen Strom im Wert von 2,85 Mio. Euro (netto) erzeugen. 5.100 Tonnen klimaschädliche CO2-Emissionen werden so voraussichtlich vermieden. Weitere derartige Projekte mit einer Nennleistung von 200 bis 300 Kilowattpeak befinden sich derzeit in meiner Planung.

Bisher wurden Dachflächen fast ausschließlich von der öffentlichen Hand oder einer gemeinnützigen Organisation zur Verfügung gestellt. Als Dachgeber für Bürgersolaranlagen kommen aber durchaus auch Wohnungsbaugenossenschaften / -gesellschaften und andere Unternehmen aus der freien Wirtschaft in Betracht. Genossen / Mieter / Mitarbeiter lassen sich so dauerhaft eng binden. Denn ihr Investment in den Klimaschutz und die Energiewende wird langfristig mit einer ansprechenden Rendite belohnt. Generell gilt nämlich: Photovoltaikanlagen sind gut geeignet für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge (z. B. auch als Betriebsrente über die Mitarbeiterbeteiligung!).

Öffnen die „öffentliche Hand“ und Wohlfahrtsverbände die Dächer ihrer Liegenschaften für derartige Klimaschutzprojekte, so werden sie ihrer Vorbildfunktion gerecht. Mit der Photovoltaik fördern sie die Verbreitung einer Form der Energieerzeugung, die zweifelsohne das Attribut „nachhaltig“ im Sinne der Agenda 21 verdient. Dafür bekommen sie im Gegenzug nahezu gratis ein öffentlichkeitswirksames Klimaschutzprojekt in ihrem Beritt. Wohnungsbaugenossenschaften / -gesellschaften und Unternehmen aus der freien Wirtschaft stärken dadurch vor allem effektiv ihr Image in der Öffentlichkeit. Denn den Ausbau der Nutzung der Sonnenenergie befürworten in Umfragen regelmäßig weit über 80 % der Bevölkerung.

Auch auf Schleswig-Holsteins Dächern schlummert noch ein Potential von vielen hundert derartiger Leuchtturmprojekte für Klimaschutz und Energiewende mit win-win-Situation für alle Akteure. Als professioneller Entwickler und Koordinator von Bürgersolaranlagenprojekten möchte ich dazu beitragen, dass aus dieser Vision Wirklichkeit wird.


zur Website von ProBürgerSolar

Download:
ProBürgerSolar informiert über das Klimaschutzprojekt Bürgersolaranlagen für Kronshagen (PDF 86KByte)
ProBürgerSolar "Konzept und Ziele von ProBürgerSolar, von Dr. Olav Vollstedt" (PDF 165KByte)

 

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